Wie kommt zum Geschmack der optische Genuss auf den Teller? Mit diesen gegrillten Kräutern und essbaren Blüten aus dem eigenen Kräutergarten.

Ein schön angerichteter Teller ist wichtig, denn das Auge isst bekanntlich mit. Aber mal ehrlich... Wer hat schon Lust, sich für den chilligen Grillabend mit sechserlei Saucen in geometrischen Mustern zu verkünsteln? 

Sowieso sollte doch das Essen selbst der Star auf dem Teller sein. Aber wie bringt man es gekonnt zur Geltung? Die Antwort darauf wächst vielleicht schon in deinem Garten. 

herb garden

Akzente in sonnigem orangerot setzen pikante Aromen perfekt in Szene

Kräuter und essbare Blüten lassen sich recht einfach selbst ziehen und sorgen geschmacklich wie optisch für Highlights auf dem Grillteller. Ein eigener Garten ist dafür ideal, aber kein Muss. Wer keinen Platz für den Anbau im Beet hat, besorgt sich rechtzeitig zur Grillsession einfach ein paar Kräuter und Pflanzen im Topf. 

Im Folgenden listen wir eine Reihe von Kräutern und essbaren Pflanzen auf, die sich gut selbst züchten und grillen lassen. Aber bitte immer daran denken: Nicht alles, was blüht, ist essbar. Nachbars Garten ist tabu, und Wildblumen sollte man nur pflücken, wenn man sich ernsthaft damit auskennt. Natürlich gehören auch keine Pestizide an deine Blumen oder Kräuter. 

 

Kräutergarten-Tipp 1

Für duftendes Aroma, Lavendel: 

lavendar

Geschmacksprofil:  Aromatisch und erdig - dieses Kraut schmeckt so, wie es riecht. Eignet sich als romantische Alternative zu Rosmarin oder für jedes Gericht, in dem sich eine besondere Kräuternote ohne bitteren Beigeschmack gut macht.

Passt gut zu:  Allem, was man üblicherweise mit Rosmarin kombinieren würde. Nur etwas vorsichtiger dosieren. Wir empfehlen Lavendelkartoffeln vom Grill... oder auch Hähnchen mit Lavendel-Honigglasur.

Aussaat: Im Frühjahr, wenn der Boden wärmer wird. Bei mehreren Pflanzen jeweils 30 bis 45 cm Abstand lassen, da Lavendel eine gute Luftzirkulation braucht - und viel Sonne. Nicht übergießen. 

Ernte: Ist der Lavendel ungefähr 30 cm hoch - was ein bisschen dauert, wenn man ihn selbst sät, aber mit vorgezogenen Jungpflanzen vom Gärtner schnell geht - kann er geerntet werden.

 

Kräutergarten-Tipp 2

Für einen herb-waldigen Geschmack, Rosmarin:

rosmarin

Geschmacksprofil:  Fast jeder kennt den würzig-herben Geschmack von Rosmarin. Sein intensives, leicht harziges Aroma erinnert ein bisschen an Tee.

Passt gut zu:  Vielen Fleisch- und Gemüsegerichten. Rosmarinkartoffeln vom Grill sind schnell und einfach zubereitet, aber diese Pflanze kann noch viel mehr. Unser Tipp: gegrillter Lachs mit Balsamico und Rosmarin. 

Aussaat: Im Frühjahr. In Gegenden mit kalten Wintern besser im Topf als in der Erde züchten, denn bei Kälte soll man Rosmarin hereinholen. Diese Pflanze mag viel Sonne, aber nicht zu viel Wasser. 

Ernte: Sind die Zweige lang genug, kann man sie abschneiden und auf den Grill legen.

Kräutergarten-Tipp 3

Für den Frischekick, Minze:

minze

Geschmacksprofil:  Dass Minze wegen ihres Mentholgehalts ein „kühles“ Gefühl im Mund erzeugt, weiß jeder vom Zähneputzen. Vielleicht weniger bekannt ist, dass Minze in Grillgerichten für eine wunderbar frische Note sorgen kann.

Passt gut zu:  Lammgerichten. Die perfekte Kombi mag bei Minze nicht so offensichtlich sein wie bei anderen Kräutern – aber wer sie richtig einsetzt, kann damit frischen Schwung auf fast jede Grilltafel bringen. Toll schmeckt gegrillter Schwertfisch mit Zitronenminze und Basilikum. 

Aussaat: Im Frühling nach dem letzten Frost. Diese Pflanze mag es halbschattig. Aber Vorsicht, dass sie sich im Garten nicht allzu breit macht!

Ernte: Bis Minze erntereif ist, können um die 90 Tage vergehen. Wenn man sie nicht selbst aus Samen zieht, geht’s schneller.

 

Kräutergarten-Tipp 4

Für kräftige Farben, Kapuzinerkresse:

Kapuzinerkresse

Geschmacksprofil: Leicht scharf und würzig. Akzente in sonnigem Orangerot setzen pikante Aromen perfekt in Szene.

Passt gut zu: Allem, das ein bisschen Pep verträgt – wie mexikanischen Gerichten, Kartoffeln, Grillgemüse sowie Rind oder Schweinefleisch in allen Variationen.

Aussaat: In den ersten Frühlingsmonaten. Sie braucht viel Sonne und immer schön feuchte Erde.

Ernte: Kapuzinerkresse blüht nach ca. 35–52 Tagen und kann dann geerntet werden.

 

Kräutergarten-Tipp 5

Für besondere Farbtupfer, Gurkenkraut:

Borretschblüten

Geschmacksprofil: Gurkenkraut erinnert im Geschmack, wie der Name sagt, stark an Gurken. Abgesehen von Heidelbeeren gibt es kaum essbare Pflanzen in dieser Farbe. Die Blüten verwandeln daher jedes Gericht in einen unvergesslichen Augenschmaus.

Passt gut zu: Gemüse und leichteren Fleischgerichten wie Hähnchen oder auch Fisch. Dank seines milden Geschmacks ist das blaublütige Kraut auf vielen Gerichten gern gesehen.

Aussaat: Nach dem Frost. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Mit dem Gießen nicht über-, aber auch nicht untertreiben.

Ernte: Gurkenkraut blüht ab dem Spätfrühling den ganzen Sommer über. Die Blüten sollten nach dem Pflücken zeitnah verwendet werden, da sie schnell welken.

 

Du brauchst keinen grünen Daumen zum Grillen, aber es schadet nicht.

Kräuter werden leider nicht ausreichend genutzt und essbare Blüten sind noch fast unbekannt. Lass uns das ändern! Wenn du deine Gäste das nächste Mal beeindrucken willst, serviere einige Kräuter und essbare Blumen aus deinem Garten. Das ist nicht nur lecker sondern auch kreativ.

Du verwendest nicht nur (extrem) lokale Zutaten sondern verleihst deinem Grillfest auch noch ein wenig mehr Ästhetik. Außerdem schlägt Frische gekauft jedes Mal. Und denk‘ daran, niemals Blumen oder Kräuter zu essen, die mit Pestiziden besprüht wurden.

Du weißt nicht, wo du anfangen sollst? Informiere dich über die Bio-Angebote im Gartenbereich deines Baumarktes oder in deiner örtlichen Gärtnerei.

Nun lasst uns Pflanzen züchten, Nexgrillers!